Ein Blick in die 140-jährige Firmengeschichte
   
1863
Theodor Hellmann, in Celle geboren, eröffnet in der Bergstrasse 50 eine Tischlerei, der er ein Bestattungsinstitut angliedert. Nach Erwerb des Meistertitels und des Bürgerbriefes des Celler Magistrats erhält er hierzu die Zustimmung der vereinigten Tischlermeister der Stadt.

1865
Erwerb des Gebäudes Breite Straße 23. Heirat mit Elisabeth Grunert, Tochter des Schlossermeisters Heinrich Grunert aus der Bergstrasse. Aus der Ehe gehen acht Söhne und vier Töchter hervor. Ehefrau Elisabeth unterstützt ihren Mann als Totenfrau des Bezirks Neuenhäusen, in dem sie bald als “Mutter Hellmann” bekannt und geachtet ist.

1868
Der Betrieb fällt einem Brand zum Opfer. In der Schulstraße, heute Hugenottenstrasse, errichtet der Firmengründer ein neues Wohnhaus und eine Werkstatt. Es gibt noch keine Holzbearbeitungsmaschinen. Allein das handwerkliche Geschick des Tischlermeisters zählt. Die damaligen Geschäftsbücher bezeugen die Objekte, für die Theodor Hellmann tätig war: Oberlandesgericht, Landgestüt, Infanteriekaserne, Volks- und Hochschulen in Celle, Welfenkaserne in Hannover.

1898
Sohn Louis legt die Meisterprüfung ab, nachdem er im elterlichen Betrieb ausgebildet worden war.

1903
Louis Hellmann übernimmt nach Militärdienst und Arbeit in mehreren Berliner Tischlereien den elterlichen Betrieb. In der Breiten Straße 10 erwirbt er Haus und Werkstatt des Tischlermeisters Georg Stellmann. Das Bestattungsgeschäft wird erheblich erweitert. Ein großes Sarglager wird ab jetzt vorgehalten.

1904
Umstellung des stetig wachsenden Betriebes auf Maschinenbearbeitung. Bald werden zehn Gesellen und Lehrlinge beschäftigt.

1905
Erster moderner Pferdeleichenwagen, reich verziert und prunkvoll, mit dem vier- und mehrspännige Trauerzüge durchgeführt werden.

1907
Karl Hellmann, einziger Sohn von Louis Hellmann, wird geboren.

1914
Einsatz Louis Hellmanns im 1. Weltkrieg in Italien, Frankreich und Russland. Das Bestattungsinstitut erhält den Auftrag, die Beerdigungen der gefallenen Angehörigen des Heeres durchzuführen. Während des Krieges ist die Ehefrau von Louis Hellmann die wichtigste Stütze des Betriebes. Auch in den folgenden Jahrzehnten ist sie bis 1957 in vielen Aufgaben im Unternehmen tätig. So kümmert sie sich auch um die Unterbringung und Verpflegung der Lehrlinge.

1919
Louis Hellmann kehrt aus dem Krieg zurück. In kurzer Zeit bringt er den Betrieb wieder auf Vordermann.

1921
Karl Hellmann tritt in den Betrieb ein. Nach seiner Lehrzeit besucht er die Kunstgewerbeschule in Hannover.

1934
Vor der Handwerkskammer Lüneburg legt Karl Hellmann die Meisterprüfung ab.

1935
Karl Hellmann wird Mitinhaber der Firma. Der Betrieb wird verstärkt mit modernen Maschinen ausgestattet. Durch den Zukauf des Nachbargrundstücks Breite Straße 9 kann der Betrieb nochmals erweitert werden. Die Überführungen werden von dieser Zeit an überwiegend mit dem Auto durchgeführt.

1938
Karl Hellmann wird in den Vorstand der Celler Tischler - Innung berufen. In seiner Freizeit unterrichtet er an der Berufsschule.

1951
Der Fachverband des Deutschen Bestattungsgewerbes e.V. verleiht der Firma Hellmann die Berechtigung, künftig das Verbandsfachzeichen zu führen.

1959
Nach einem arbeitsreichen Leben stirbt Louis Hellmann. Anlässlich seines 80. Geburtstages hatte ihm zuvor die Handwerkskammer Lüneburg - Stade in Anerkennung seines langen beruflichen Wirkens den Ehrenmeisterbrief verliehen.

1963
100–jähriges Jubiläum

1964
Klaus Hellmann legt die Meisterprüfung im Tischlerhandwerk ab. Er ist inzwischen Mitinhaber.

1974
Vor dem Prüfungsausschuss des Bundesverbandes des Deutschen Bestattungsgewerbe e. V. in Berlin besteht Klaus Hellmann die Bestatterprüfung. Damit erwirbt er die Berechtigung zum Führen der Berufsbezeichnung - Fachgeprüfter Bestatter -.

1976
30 Jahre war Mimi Hellmann, die Ehefrau Karl Hellmanns, die gute Seele des Geschäftes, ehe sie viel zu früh verstarb. Ihre Tatkraft war eine entscheidende Stütze des Betriebes.

1978
Die bereits seit einigen Jahren als Nebenbetrieb geführte Tischlerei wird stillgelegt.

1988
125-jähriges Jubiläum.

2002
Klaus Hellmann führt das Unternehmen in der vierten Generation. Sein Wunsch ist es, dass sein Sohn die rund 140-jährige Familientradition in der nächsten Generation fortführt.

 
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Pferdeleichenwagen im Jahr 1905
 
Trauerzug
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